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 Divinia - The Myth

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Divinia - The Myth Empty
BeitragThema: Divinia - The Myth   Divinia - The Myth EmptySo Sep 25, 2011 10:51 pm

Und da ich auch über eine hohe Kreativität verfüge, hier mein Werk. Es basiert auf einer Geschichte, die ich bereits geschrieben habe und in die ich viel Zeit investiert habe. Da ich jedoch zwischendrin unterbrechen musste, ist diese niemals fertig gestellt worden. Diese hier entstand aus einer kleinen Idee, die ich vor kurzem gehabt hatte und soll einige Parallelen zur Grundidee besitzen.
Falls ihr euch darüber äußern wollt tut es bitte in einem anderen Thread.

Zu guter Letzt also: Viel Spaß~

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Divinia - The Myth Newlogo


Fragment I

Divinia - The Myth Archer
Nira, Takashi
Divinia - The Myth Thief
Unbekannt

Mein Name lautet Nira, Takashi.
Wie jeden Morgen fuhr ich mit dem Zug zur Schule, eine andere Möglichkeit hatte ich ja nicht, denn selbst mit dem Fahrrad sollte es einfach viel zu weit und anstrengend sein. Mit dem Auto zu kommen, konnte man in dieser Stadt ohnehin vergessen, denn allein eine Straße entlang zu fahren konnte manchmal eine halbe Stunde dauern. Wie also sollte man so zu einer Institution fahren, die gute fünf Kilometer von daheim entfernt ist?
So stand ich also dort, wie jeden Morgen, zwischen all den vielen Menschen, von allen Seiten eingeengt, wie immer. Es sollte wohl auch einem Wunder gleichen, wenn mit einem Mal ein Zug in einer japanischen Großstadt um diese Zeit vollkommen leer ist. Überall wird gedrängt und gequetscht, ein wenig schmerzlich manchmal, mit etwas Geschick aber kann man selbst das gut umgehen und still dort stehen ohne einen Ellbogen im Magen zu haben oder sonst etwas. So konnte ich auch in diesem Moment mehr oder weniger angenehm stehen, zwischen all den vielen Menschen. Ob sie lärmten oder nicht wusste ich nicht, denn ich trug Kopfhörer, die mich mit lauter Musik beschallten. Vielleicht war es anders als man es von gewöhnlichen jugendlichen erwartete, was ich da hörte, doch so war ich eben, etwas eigen. Es war Musik des deutschen Komponisten Bach, traumhaft schöne Musik, wenn man mich fragte. Sie machte diesen Moment vollkommen, diese Fahrt. Ich liebe Zugfahrten, denn dann war man – auch wenn einen hunderte von Leuten umgaben – alleine, niemand sprach mit einem, jeder achtete nur auf sich selbst. Man hatte Ruhe um nachzudenken, Ruhe um in sich zu gehen, ehe man in den langweiligen Alltag eintauchen durfte. Ich hasste ihn, diesen Alltag, hasste es zur Schule zu gehen, hasste die Menschen, die ich dabei traf. Menschen, die sich nur mit idiotischen Themen beschäftigten, wie Prominenten, Idolen und Klatsch. Ich hasste sie einfach diese degenerierten Idioten, die keine Ahnung von der Welt hatten. Ich hasste jene, die nicht verstanden, dass all diese Äußerlichkeiten eigentlich wertlos waren. Man konnte Fan sein von wem man wollte, am Ende hatte man einfach gar nichts dadurch erreicht, denn als Fan war man nur einer von tausenden und verehrte einen von Milliarden. Wo also war es sinnvoll? Wo also war es bedeutend? Nirgends.
Mein Blick kreiste umher, durch die Gläser meiner Brille sah ich die vielen Menschen um mich herum, wie große Mauern umgaben sie mich, kaum über einen konnte ich hinüber sehen und selbst wenn, alles was ich dann zu sehen bekommen würde, wäre ein weiterer Rücken, der etwas höher hinaus ragte. Bei meiner Größe war dies auch vollkommen wahrscheinlich. Immerhin war ich doch recht klein, selbst für einen Japaner. Mir war es aber eigentlich vollkommen egal wie groß ich denn war, es machte doch eh nichts aus. Größe war nur ein weiterer der unwichtigen äußeren Faktoren, die mir da einfielen, genau wie die Haarfarbe. Müde blickte ich nur wieder auf den Rücken, der sich vor mir befand. Es war ein ziemlich dunkel grauer Stoff, der ihn zierte, vermutlich Teil eines Anzuges, wie ihn die meisten Geschäftsleute tragen. Vermutlich handelte es sich bei diesem Mann auch um einen, oder aber er hätte gerade erst sein Vorstellungsgespräch. Aber interessierte es mich? Nein.
Der Zug wurde langsamer, ehe er stoppte, wieder eine Haltestelle wurde erreicht, doch noch war es nicht die, an der ich raus musste. Meine Aufmerksamkeit stieg an, ich wurde ein klein wenig angespannt. Haltestellen waren wohl der schlimmste Punkt, den solch eine Zugfahrt besaß. Es wurde immer gefährlich, denn schließlich gab es eine Bewegung in der Gruppe, Menschen, die raus musste zwängten sich raus, ehe die Menschen sich reindrängten, die rein mussten. Diebe hatten zu solchen Zeitpunkten wohl immer die besten Chancen. Mit der rechten Hand griff ich nach meiner Büchertasche, die andere wanderte lediglich in meine linke Hosentasche und griff dort nach etwas. Nein, es war nicht mein Geld und auch nichts Wertvolles. Alles, was mir wertvoll erschien befand sich in der Rechten. Doch es sollte unmöglich sein mir dies zu stehlen, schließlich war mein Handy dabei und über dieses hörte ich im Moment Musik. Schon die geringste Bewegung von diesem Gerät sollte den Anschluss des Kopfhörers lösen und das Stück sollte enden, sodass ich auf der Stelle bemerken könnte, wenn etwas nicht stimmen sollte. Mit einer schnellen Bewegung würde ich dann meinen Taser, den ich gerade mit der Hand umschloss, aus der Tasche ziehen und dem Dieb einen gehörigen Schock verpassen, sodass er meine Sachen fallen lassen würde. Das Geld, welches ich mit mir herum trug war auch sicher, denn den Geldbeutel hatte ich mit einem einfachen Gummiband am Handy befestigt, weshalb es unmöglich wäre nur diesen zu stehlen. Doch trotz der recht großen Sicherheit meiner wichtigen Dinge war ich angespannt, als die Türen sich öffneten und das hastige Gedränge begann. Immer wieder redete ich mir deshalb auch ein, wie ungefährlich diese Situation gerade war. Immer wieder versuchte ich die Möglichkeit bestohlen zu werden auszuschließen und konnte mich so etwas auflockern. Eine kleine Arroganz machte sich breit, da ich von der Sicherung meines Geldbeutels überzeugt war.
Letztendlich schlossen sich die beiden Türen auch schon wieder, nachdem ich mindestens einen Meter nach hinten gedrängt worden war durch die vielen Menschen, die in den Wagon zustiegen. Es waren wirklich nicht weniger geworden nach dieser Haltestelle, sondern eher einige mehr. Kurz rückte ich die Brille in meinem Gesicht zurecht, nachdem sie etwas verrutscht war. Ansonsten stand ich genau so da wie die ganze Zeit schon, hielt mich nicht einmal fest, vergeudete auch keinen Gedanken mehr daran. Es war sowieso unnötig, denn sobald die nächste Haltestelle erreicht wurde, würde es nur noch voller werden, sodass ich mich wieder bewegen musste und wieder meine Position ändern sollte. So war es außerdem nicht schlimm, wenn ich umfiel, denn egal auf wen ich fallen sollte, diese Person würde auch nur kurz gegen jemand anderen stoßen, der vielleicht nur fünf Millimeter weit weg stand und so nur wie ein einfaches Kissen dienen sollte. Es war zudem sowieso noch eine Haltestelle, die ich überstehen musste.
Die Strecke bis zur nächsten war schnell zurück gelegt. Gerade einmal ein Stück hatte ich hören können, dann stoppte der Zug wie zuvor langsam, ehe sich auch schon die Türen öffneten und ich meine Tasche packte. Vorsichtig manövrierte ich mich nur an den Menschen vorbei, die nach draußen strömten, ehe dann auch schon neue einstiegen. Natürlich wurde ich nach hinten verdrängt, wie zuvor auch. Ich widersetzte mich nicht, sondern ließ es einfach geschehen. Man musste sich schließlich an die Wünsche der anderen anpassen, ansonsten kam man gar nicht erst wirklich weit in der Welt. Immerhin hatten es auch nur wenige Freigeister wirklich weit gebracht, die restlichen wurden von der Gesellschaft verabscheut und verstoßen. Aber im Prinzip war es etwas vollkommen anderes als diese Situation, dennoch sollte auch ein Vergleich damit amüsant sein. Die Menschen preschten wirklich hinein, diesmal noch viel mehr als an der letzten Haltestelle, was aber auch klar war, denn die hier war eine der Wichtigsten in der ganzen Stadt. Nun wurde es wirklich eng, kaum bewegen konnte ich mich schon und dennoch versuchten immer noch Leute sich irgendwie hinein zu quetschten und das wirklich mit aller Macht.
Die Türen sollten sich gleich schließen, die Fahrt sollte weiter gehen und genau zu diesem Moment blickte ich nur kurz hinab, weil mich etwas aufmerksam machte. Eine schnelle Hand war alles, was ich erblicken konnte. Sie glitt zwischen den Leuten hindurch, unauffällig, schnell und mit unbekanntem Ursprung. Zuerst dachte ich mir nichts dabei, bis ich sah, was sie da umschloss: Meinen Geldbeutel! Schlagartig vergaß ich alles, zwängte mich nach vorn hindurch, versuchte der Hand zu folgen. In der schnellen Bewegung konnte ich einen Schatten ausmachen, der zwischen den Fahrgästen hindurch huschte, ich folgte ihm so schnell wie nur möglich. Ohne auf die anderen Menschen zu achten drängte ich mich hindurch. Nur aus einem Augenwinkel heraus konnte ich ausmachen, dass die Türe dabei war sich zu schließen und sogleich würde es auch geschehen. Niemals würde die Gestalt schnell genug sein zu entfliehen. Der Dieb sollte in der Falle stecken, oh ja! Meine Augen erblickten den Verbrecher, Freude kam auf als sich die Tür vor der Gestalt schloss. Er war gefangen! “Jetzt hab ich dich!“ Ich war wirklich Siegessicher, spürte meinen Triumph, als meine Hand den Griff des Tasers fest umschloss und ich ihn aus der Tasche meiner schwarzen Schuluniform zog, bereit dem kleinen Dieb einen strafenden Elektroschock zu verpassen.
Ich konnte meinen Augen nicht trauen, als ich sah, was ich eben sah. Die kleine Gestalt, die ich eben noch gejagt hatte, die eben noch durch die geschlossenen Türen eingesperrt zu sein schien, stand schlagartig draußen auf der anderen Seite der durchsichtigen Scheibe, hatte sie einfach so durchquert. Mein Mund stand mir offen, meine Realität war zerstört. Niemals im Leben hätte ich solch ein Ereignis für möglich gehalten. Ich konnte nicht einmal im Ansatz begreifen, wie das hier denn überhaupt möglich sein konnte. Nicht nur die Tatsache, dass dieser Mensch – falls es denn überhaupt noch einer war! – meinen Geldbeutel stehlen konnte, ohne mir dabei wirklich auffallen zu können. Ich hielt es für unlogisch, hielt es für eine Fantasie, versuchte zu glauben, dass all dies nicht geschehen war. Und dennoch stand er dort, dieses Kind. Sein rotes Haar stach mir in die Augen, sein kleiner Körper, der langsam ein paar Schritte ging. Meine Fäuste donnerten auf die Scheibe, ich keifte etwas, während mein wütender Blick ihm folgte. Ich sah eine Reaktion, er zuckte, dann wandte er sich um. Sein freches Grinsen, als er mich ansah hätte mich wirklich wütend gemacht. Als er nun noch mit seiner rechten Hand den Geldbeutel hoch hob und mir präsentierte, war ich kurz davor durch zu drehen. Was es verhinderte? Zu viele Leute waren hier, zu viele Leute blickten mich in diesem Moment an, genug Menschen, dass es schon peinlich werden konnte. Selbst wenn ich nicht auf Äußerlichkeiten achtete, so war ich dennoch kein Mensch, der sich gern blamierte. Erst jetzt kam es mir wieder in den Sinn, was soeben geschehen war. Der Junge hatte mir meinen Geldbeutel geklaut, ohne mich die Tat auch nur bemerken zu lassen, auch wenn ich so viele Vorkehrungen getroffen hatte. Er hatte es geschafft selbst feste Materie zu durchqueren. Wie ging das? Wie konnte er die Physik umgehen und das auf diese einfache Art und Weise? Ich verstand nichts, blickte einfach nur hinaus, vollkommen gelähmt durch diese gewaltige Überraschung. Den Moment, in dem er Zug in Bewegung geriet realisierte ich erst gar nicht, denn immer noch war ich gebannt von dem, was eben geschehen war. Was zur Hölle ging hier vor?


Zuletzt von Iva am Di Sep 27, 2011 9:03 pm bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Divinia - The Myth   Divinia - The Myth EmptyDi Sep 27, 2011 7:23 pm

Fragment II

Divinia - The Myth Archer
Nira, Takashi
Divinia - The Myth Friend
Koharu, Kentaro
Divinia - The Myth Thief
Unbekannt

Ich heiße Nira, Takashi und die heutigen Ereignisse lassen mir keinerlei Ruhe. Egal wie sehr ich mich auch bemühe. Für das, was geschehen ist finde ich keinerlei Erklärung. Nun es war wohl nicht gerade die Tatsache, dass mein Geldbeutel gestohlen worden war, die mich für den Moment mit Fragen nur so füllte, sondern eher wie es geschehen war. Es war eigentlich vollkommen unmöglich es zu schaffen und dennoch, dieser Junge hatte es geschafft, er hatte ihn auf meiner Tasche nehmen können und war dann durch eine Glasscheibe hindurch entkommen, ohne auch nur eine Spur zu hinterlassen. Schon den ganzen Morgen hatte ich versucht es mir zu erklären. In der Schule hatte ich dem Unterricht keinerlei Aufmerksamkeit mehr geschenkt, sondern mich vollkommen auf eine Erklärung fixiert. Meine Freunde hatte ich dabei gemieden, denn ich brauchte Ruhe, wenn ich nachdachte. Und diese Leute konnten sie mir wohl immer nehmen. Ich hatte mich von den anderen stark distanziert, wollte ohnehin nichts mit den alltäglichen Faktoren im Leben eines Schülers zu tun haben. Es war langweilig im Vergleich zu dem, was mich beschäftigte. Meine Mittagspause hatte ich in der Schulbibliothek verbracht, hatte mir sämtliche Bücher über Metaphysik und andere Dinge besorgt, die sich Menschen niemals hatten erklären können. Selbst mit all dieser Mühe waren die Ergebnisse wohl wirklich lächerlich. Beinahe nichts, was mir etwas bringen sollte, hatte ich am Ende erfahren können und das, obwohl ich mir so viel Mühe gegeben hatte.
Letztendlich hatte der Schultag dann auch sein Ende gefunden. Nach ein paar anderen Schülern hatte dann auch ich den Klassenraum verlassen und bewegte mich ruhig den Gang entlang. Viele waren in Gruppen unterwegs, meist entweder nur auf Jungen oder Mädchen bestehend. Natürlich gab es auch Gemischte. Ich mied sie alle, denn ich konnte es wirklich nicht gebrauchen aufgehalten zu werden. Vollkommen unauffällig und ohne jegliche Ausstrahlung manövrierte ich mich zwischen all den Menschen hindurch. Zum Glück war ich nicht gerade jemand, mit dem gern jemand sprach, schließlich besaß ich nicht gerade eine angenehme Ausstrahlung. Lächeln sah man mich ohnehin kaum und einen freundlichen Dialog über das Alltägliche, wie Klatsch oder Sport hatte man mit mir auch keinen Richtigen führen können. Freundlichkeit war ein weiterer dieser Punkte, den man bei mir vergessen konnte. Ab und an versuchte ich zwar anderen zu helfen, wenn es denn wirklich sein musste, aber ansonsten kam ich niemandem wirklich entgegen. Nur auf eine Sache musste ich sonst noch hoffen, dann würde ich all das ohne das geringste Problem überstehen können. Schließlich befand ich mich auch schon in der Eingangshalle, auf dem weg zu meinem Schuhfach, befreite mich von meinen Schulschuhen, ehe ich es öffnete und meine Straßenschuhe hinaus nahm. Es waren dunkelgraue Stoffschuhe, wohl recht modisch in den Augen der anderen, doch das spielte eigentlich keine Rolle. Sie hatten mir einfach nur gefallen, inzwischen wohl etwas weniger. Etwas Erleichterung machte sich breit, als ich in sie hinein schlüpfte und sie binden wollte. Wohl etwas zu früh. “Koncha!“ Meine Zähne knirschten als ich sie aufeinander presste. Noch niemals hatte ich es erlebt, dass ein einfacher und freundlicher Gruß mich derart aufzuregen wusste. Langsam richtete ich meinen Blick zur Seite, sah zwei in schwarze Hosen gehüllte Beine. Als er dann langsam nach oben wanderte erblickte ich den groß gebauten Jungen mit dem blonden Haar wie er mich anblickte. Shimatta!, sauste es mir in diesem Moment nur durch den Kopf. Nein, bei diesem Kerl handelte es nicht um einen Feind, sondern um jemanden, den man als Freund bezeichnen könnte. Dennoch, sein Timing war es, welches ich für den Moment verfluchen konnte. Ich wollte nicht, dass jemand von den Dingen wusste, die ich vor hatte. Ich wollte nicht, dass er von den Dinge erfuhr, die sich heute Morgen ereignet hatten und noch viel wichtiger: Ich wollte nicht von ihm aufgehalten werden. “Gomen, Koharu-san ich habe gerade kaum Zeit.“ Irgendwie musste ich ja versuchen ihn los zu werden und diese schnellen Worte waren alles, was mein Gehirn mir gerade hatte liefern können. “Ist wirklich alles in Ordnung mit dir, Taka-kun? Du hattest vorhin auch schon keine Zeit für uns gehabt und bist dann in die Bibliothek abgezogen…“ Sein nachdenklicher Ton machte mich nervös, die Sorge, die er zu verspüren schien machte es nur noch schlimmer. Verdammt, wenn es so weiter gehen würde, würde er mich noch viel länger aufhalten und noch viel schlimmer, er könnte vielleicht sogar auf die Idee kommen mich zu verfolgen. Beides machte mir Angst, beides konnte meine Pläne für den heutigen Tag ruinieren und das musste wirklich vermieden werden. Ich überlegte so gut ich konnte, wie ich mich heraus reden konnte, doch mein Gehirn war so leer wie noch nie. Nicht einmal eine kleine Ausrede wusste mir einzufallen, wo ich doch sonst so kreativ und schlau war. Ich wusste so vieles, kannte so viele Vorgehensweisen und dennoch fiel mir nicht auch nur eine einfache Ausrede ein, die ich ihm auftischen konnte. Ich wich zurück, spürte die Schuhfächer hinter mir, war vollkommen in die Ecke getrieben, konnte meine Nervosität gerade noch so hinter meiner üblichen kalten Miene verbergen. Nur für wie lange noch? Ich hatte keine Möglichkeiten mehr, hatte keine Ideen mehr, während die Uhr tickte und meine verbleibende Zeit immer weiter verstreichen sollte.“Hast du etwa ein Date?“ Das breite Grinsen auf den Lippen meines Klassenkameraden, als er mich ansah beruhigte mich ungemein. Die Aussage gab mir den perfekten Stoff für eine Ausrede, hatte mich gerettet, sodass ich mich wieder sicher fühlen konnte. So sicher wie ich mich auch gerade fühlte tätigte ich nur einen kleinen Schritt nach vorn, denn so wollte ich Standhaftigkeit beweisen, ehe es denn zu spät sein sollte. Dennoch schwieg ich. Was sollte ich denn auch sagen? So etwas wie Verabredungen interessierte mich reichlich wenig, was er auch wissen sollte. Sinn sollte es trotz allem machen können, immerhin war auch ich nicht gerade unbeliebt bei den Mädchen, besonders nicht weil ich schon ein Senpai war, was viele jüngere Damen aus unerklärlichen Gründen einfach anzuziehen wusste. “Ach du, ist schon Okay! Dann will ich dich Mal nicht weiter aufhalten. Baicha!“ “Matane“, ließ ich es als Antwort nur von mir hören, ehe ich scheinbar langsam davon lief. Natürlich wartete ich nur noch bis ich etwas außerhalb seiner Sichtweite war, bevor ich auch schon einen satten Zahn zulegte.
Es war wirklich knapp gewesen, doch im letzten Moment hatte ich es geschafft mich zu retten. Eigentlich hätte ich ja von alleine darauf kommen können, dass Koharu Kentaro niemand war, der wirklich schlau genug war schon auf den Gedanken zu kommen, dass ich – der ohnehin kein wirklicher Draufgänger war – mich in Gefahr begeben wollte. Nein, er war wirklich keine helle Leuchte, ein Sportass, aber niemand, der im Geiste talentiert war. Außerdem war es auch besser ihn nichts wissen zu lassen, denn er wäre wohl viel eher ein Störfaktor gewesen als eine Hilfe, so wie jeder andere auch.
Einige Minuten hatte es mich gekostet, um von der Schule aus die zweite Haltestelle vorher zu erreichen. Wieso ich diese ansteuerte? Zuerst einmal hatte ich ohnehin kein Geld oder eine Fahrkarte um noch einmal mit dem Zug zu fahren und auf der anderen Seite wollte ich dort meinen Plan verwirklichen. Laut Informationen, die ich in der Schule aufgeschnappt hatte, sollten nämlich häufiger derartige Diebstähle zwischen den beiden Haltestellen stattfinden in den letzten Tagen. Mit dem Wissen darüber wie dieser Dieb aussah, sollte ich wohl alles haben um ihn zu schnappen, es sei den natürlich er würde wieder seinen Trick anwenden. Somit suchte ich mir einfach nur eine gute Bank am Bahnsteig, von der aus ich einen guten Überblick haben konnte, auf die ich mich dann einfach setzte, um so alles perfekt beobachten zu können. Es war wirklich ziemlich langweilig. Drei Stunden lang saß ich dort und versuchte so aufmerksam wie nur irgend möglich etwas mitzubekommen. Letztlich ohne Erfolg. Die Müdigkeit stieg, die Motivation schwand. Dennoch versuchte ich mich so gut wie möglich wach zu halten, es war einfach viel zu wichtig. Alles nur wegen ein wenig Geld und einer Fahrkarte? Nein, bei der ganzen Sache ging es um etwas völlig anderes. Um etwas in meinem Geldbeutel, etwas äußerst Wichtiges. Ich wartete immer weiter, allem Anschein nach auf Nichts. Die Sonne war bereits dabei am Horizont zu verschwinden und die Leuchtreklamen und Lichter der Läden wurden langsam nacheinander eingeschaltet. Es wurde wirklich spät, der Nachmittag war vollkommen verschwendet. Acht Uhr abends, ich hatte genug. Zögernd erhob ich mich nur von der Bank, auf der ich es mir die letzten Stunden bequem gemacht hatte, woraufhin ich durch den einen Träger meiner Tasche den Arm hindurch steckte, um sie dann lässig auf der Schulter tragen zu können. Ich wollte nun wirklich heim gehen. Am nächsten Tag hätte ich schließlich auch weitermachen können. Als ich gerade meinen Gang in Richtung der Hauptstraße antrat und ein paar Schritte hinter mich gebracht hatte, vernahm ich nur einen kleinen Reiz aus dem Augenwinkel, der mich jedoch sofort zum umwenden brachte. Da lief es, dieses kleine rothaarige Balg! Es lief friedlich, vollkommen leichtsinnig und überheblich, so als würde es sich vollkommen sicher fühlen. Mühevoll versuchte ich mich ruhig zu halten. Nur mit Ruhe konnte man so etwas anstellen, nur mit absoluter geistiger Ruhe. Ich entschied mich ihm zu folgen, hier an einem öffentlichen Platz wäre es wohl sicherlich niemals gut jemanden – was ja die einzig logische Möglichkeit, die mir blieb um seine Flucht zu vermeiden war – anzugreifen. Zudem wollte ich heraus finden, was das Kind mit seiner Beute machte, immerhin würde nur ein Idiot das Diebesgut die ganze Zeit mit sich herum schleppen. Schließlich konnte man erwischt werden – mit Beweisen am Körper wirklich sehr verheerend – oder aber einfach selbst zum Opfer eines Konkurrenten werden. Scheinbar unbemerkt folgte ich der anderen Person also, mit einem gewissen Abstand selbstverständlich. Es stellte sich wirklich als eine lange Strecke heraus, auf der ich mich wirklich anstrengen musste das Kind im Auge zu behalten. Mal musste ich ihn durch eine große Menschenmenge verfolgen, Mal durch düstere verwinkelte Gassen – wo ich ihn auch beinahe schon verloren hätte. Kurz stoppte er. Er blieb vollkommen ruhig stehen, tat gar nichts mehr. Hatte er mich etwa bemerkt? Ich lehnte mich an eine Wand, versuchte so gut wie möglich in der Finsternis zu verschwinden in der Hoffnung nicht wahrgenommen zu werden. So schnell sich Anspannung in mir aufbaute, so schnell verschwand sie auch schon wieder als eine Stimme erklang. Was sie sagte war vollkommen unverständlich, nur eines war klar: Es war ein erwachsener Mann. Ich versuchte etwas zu sehen, leider aber war meine Sicht eingeschränkt, denn zum einen musste ich um eine Ecke blicken, zum anderen aber standen mir auch ziemlich schlecht positionierte Mülltonnen im Wege, die es mir erst recht erschwerten mich um die Ecke zu beugen. Mit etwas Geschick schaffte ich es dann dennoch meinen Brustkorb über eine von ihnen zu beugen, ohne dabei zu auffällig zu wirken. Etwas mehr von dem anderen Kerl wurde sichtbar für mich: Sein Haar war silbern, er war recht groß, seine Kleidung war ziemlich ärmlich gestaltet, sein Gesicht aber blieb verborgen. Sie sprachen miteinander, tauschten etwas aus – vermutlich Geld und Diebesgut. War mein Geldbeutel darunter? Noch wollte ich nicht eingreifen, lediglich zusehen. Der fremde Mann holte etwas anderes hervor, zeigte es kurz dem Kind. Was war es? Ich beugte mich etwas weiter vor, wollte unbedingt etwas erkennen. Nichts. Die Sicht war einfach viel zu schlecht, während die Neugier nur noch größer wurde, je länger er es hielt. Ich verstand mich selbst nicht mehr. Was war es, das mich so sehr anzog? Was war es, was mich derart begierig machte? “Das...Schlüssel…Divinia“, lauteten die wenigen Wortfetzen, die dazu fähig waren meine Ohren zu erreichen. Wovon sprach er? Was für eine Bedeutung hatten diese Worte? All die Angst verflog, sie musste der Neugier weichen, die jetzt größer den je war. Ich musste es einfach sehen. Vollkommen gefesselt vom dem Gegenstand, den dieser Mann dort hielt, beugte ich mich ungeschickt nach vorn und…die Tonnen donnerten als ich das Gleichgewicht verlor und sie im Sturz mit mir riss. Mein Herz schlug auf der Stelle schneller, meine Hand versuchte den Taser schnellstmöglich aus meiner Tasche zu ziehen. Mein Geschick war lächerlich, meine Hand zitterte zu stark. Kurz blickte ich auf, sah den Fremden auf mich zu schreiten, während das Kind weiter an seinem Platz stehen blieb. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, mein Geist vollkommen durcheinander, mein Körper zitterte heftig, mein Atem wurde immer schneller, ich hatte noch niemals solch große Angst in meinem Leben verspüren dürfen. Niemals hätte ich mir auch nur denken können, dass es etwas auf dieser Welt gab, was ich fürchtete, doch allem Anschein gab es eine solche Sache: Den Tod. Ich fühlte ihn, den Taser! Auf der Stelle umschloss ihn meine Hand. Blitzschnell zog ich ihn heraus, ein Hauch von Mut kam in mir auf. Ich konnte mich noch retten! Ich musste es! Ich richtete ihn auf die Bedrohung, mein Blick wurde umso ernster, ich fühlte mich siegessicher. “Tze, was willst du denn mit diesem Spielzeug machen, Bouya?“ Noch ehe ich ihn attackieren konnte, trat er zu. Sein Fuß traf direkt auf meinen rechten Oberarm, wodurch er gegen den Boden gepresst wurde, stark genug, dass es meinen Griff zu lockern wusste. Die Waffe fiel auf den Asphalt und meine letzte Hoffnung schien verloren. Durch die Gläser meiner Brille blickte ich den gefährlichen Kerl direkt an, wie er direkt vor mir stand und meinen Arm weiterhin mit seinem Fuß gegen den Boden presste. Es schmerzte unglaublich, doch ich konnte nichts tun. Vollkommen chancenlos lag ich dort direkt unter ihm. Die Angst kehrte zurück, wurde größer als zuvor. Nicht einmal mehr die Worte, die er zu mir sprach konnte ich noch wahrnehmen, so sehr fürchtete ich mich vor dem, was sogleich auf mich zukommen würde. Ich versank tief im Meer der Angst, verlor jeden Kontakt zur Außenwelt, war vollkommen gelähmt. Die Furcht war unendlich groß…ich wahr wehrlos…das war es wohl…
“NEIN!“ Ein einziger Impuls blies die Angst wirklich hinfort. Mein Körper erwachte vollkommen, meine Kraft kehrte zurück. Ich konnte noch nicht sterben, nicht so früh. Ich hatte noch so vieles vor, noch so viele Dinge, die ich erfahren musste, noch so viel, was ich vor mir hatte! Mein Blick wurde ernst, ich sah ihm direkt in die Augen. Mein Körper wurde stärker, mit aller Macht versuchte ich mich zu befreien und zu erheben. Ich wollte einfach nur leben! Ich würde nicht aufgeben! Plötzlich begann das Objekt in der Hand meines Feindes in einem hellen bläulichen Ton zu leuchten. Reflexartig kniff ich meine Augenlieder zusammen, es blendete einfach zu stark, als dass ich noch versuchen konnte etwas zu sehen. “Der Schlüssel, er reagiert auf ihn!?“, war alles was ich noch vernahm, bevor das Licht alles um mich herum einhüllte und verschwinden ließ. Nur noch das blaue Leuchten sah ich, mehr nicht. Was war los? Was geschah hier? Wieder verstand ich nicht, wieder wurde ich neugierig mehr zu erfahren, doch das konnte ich nicht, denn alles, was es gab schien sich aufzulösen in diesem wärmenden Licht…selbst ich?
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Divinia - The Myth Empty
BeitragThema: Re: Divinia - The Myth   Divinia - The Myth EmptyDo Sep 29, 2011 1:08 pm

Fragment III

Divinia - The Myth Hero2
Kurokawa, Jin
Divinia - The Myth Miki
Miki

Ich bin Kurokawa Jin und ich hatte gewonnen! Alle Blicke lagen auf der Mitte des Tischs, die Würfe lagen dort, zwei Mal die Sechs! Wie gebannt starrten meine Konkurrenten auf den Würfeltisch, eine schockierte Stille kam auf. “Jackpot!“ Allein durch meinen freudigen Aufschrei änderte sich schlagartig die Stimmung. Manche am Tisch jubelten, manche trauerten ihrem Geld nach und mir fielen ein paar hübsche Damen um den Hals, einfach perfekt! Meine Hand wanderte zur Schachtel Zigaretten in meiner Hosentasche, kramte geschickt eine heraus, die ich mir dann einfach zwischen die Lippen steckte. Das mit Metall verkleidete Feuerzeug hatte ich auch schnell hervor geholt, aufgeklappt und entzündet, sodass die Zigarette auch schnell das nötige Feuer bekam, ehe ich das wertvolle Gerät blitzschnell in meiner Tasche verschwinden ließ. Lachen genoss ich den Moment, in dem ich gewonnen hatte, denn es war einfach nur perfekt.
Nach wenigen Minuten sackte ich so viele Spielchips wie nur möglich ein, den Rest ließ ich einfach den Damen und den Verlierern als kleinen Gefallen zurück. Ich war schließlich kein schlechter Mensch und hatte sowieso mehr als nur genug Kohle scheffeln können und die Nacht war noch jung! Mit einer Tragetasche, die vor Chips fast überquoll in der einen Hand, der Kippe im Mund und meinem orange-farbigem Haar war ich wohl wirklich ein echter Blickfang für wohl alle Menschen, die sich gerade im Casino befanden. Meine Ausstrahlung war wirklich vollkommen großartig, gottartig! Fürwahr ich fühlte mich im Moment wie ein Gott des Glücks! Nein, ich war einer! Egal, was ich heute auch machte, ich hatte nur noch Glück, nichts anderes. Als ich gerade an einem einarmigen Banditen vorbei lief schnappte ich mir nur eben einen Chip, den ich hinein schmiss und zog am Hebel ohne ihn überhaupt eines Blickes zu würdigen. Nach einigen weiteren Schritten konnte ich nur hören wie die Spielchips in großen Mengen heraus hagelten, untermalt von dem großartigen Klingeln, welches meinen zusätzlichen Sieg in diesem Spiel bedeuten sollte. Mehr als ein breites Grinsen wollte ich davon aber auch nicht entgegen nehmen, schließlich war ich ja ein Wohltäter! Wohin ich eigentlich gerade ging? Ach, ich hatte kein festes Ziel gehabt, wollte mich nur vor all den Gästen präsentieren, wollte nur allen zeigen, was für ein Glückspilz ich doch war mit den tausenden, wenn nicht sogar Millionen, die ich heute schon eingenommen hatte. Außerdem hatte solch ein großer Erfolg nichts anderes verdient, als solch eine prachtvolle zur Schaustellung!
Letztlich endete mein Siegeszug dann aber auch, als ich von einer VIP Lounge erfuhr, die ich natürlich auf der Stelle aufsuchte. Was war denn auch schon besser um zu feiern als solch ein Platz? Noch toller daran sollte es wohl nur noch sein all diesen Bonzen zu zeigen was für ein Jungspund sie denn zu übertreffen wusste. Immerhin war ich erst 29 und hatte mich innerhalb von einem Tag zum Millionär gemausert! Schlagartig stieß ich also die Türe auf und trat direkt in den angenehm riechenden Raum ein. Schon im ersten Moment war ich begeistert. Es roch überhaupt nicht mehr nach dem Casino, die Luft war nicht einmal im Ansatz so stickig, wie im Rest der Spielhölle und dann erst die Einrichtung, großartig! Dann erst fielen mir die drei älteren Herren in ihren Anzügen auf, wie sie sich gerade von zwei äußerst bezaubernden Frauen bedient wurden. Sie störten ungemein. Ich wollte Ruhe verdammt noch Mal! Na gut, die Mädchen sollten nicht stören, nein, nein. Ohne zu zögern steckte ich meine Hand tief in den Chipbeutel, zog viele mit hinaus und schmiss all jene, die ich mitziehen konnte auf einen kleinen Tisch, der direkt vor mir lag. “Reicht das, damit ihr euch verpisst?“, erklärte ich ihnen mein Angebot auch recht schnell in meinem wie üblich dreisten Ton. Aber ich gab auch einen Dreck auf die Etikette, besonders gegenüber solch reichen Säcken, die die Unterschicht sowieso immer wie Dreck behandelten. Wieso also freundlich sein? Ein „was bilden sie sich denn ein“ schaffte es dann doch mein Grinsen für einen kurzen Moment verschwinden zu lassen. Es pisste mich an, wenn ich solche Reaktionen bekam, wirklich. Die Zigarette in meinem Mund klemmte ich zwischen Zeigefinger und Daumen, zog sie einen Moment von meinem Mund weg, um dann eine Menge Rauch zwischen meinen Lippen auszustoßen. Dann wanderte sie zurück in meinen Mund, bevor ich noch mal in den Beutel griff und die wertvollen Plastikstücke schwungvoll auf den Tisch schleuderte. “Jetzt?“
Unfassbar aber wahr: Die Kerle hatten die Kohle eingesammelt und sind dann – leider – mit ihren Mädchen abgezogen. Aber es wäre wohl etwas teuer für mich geworden, wenn ich versucht hätte die beiden ihnen abzukaufen. Na ja, ich nahm es hin. Entspannt schlenderte ich dann nur noch zu einem der Sofas, schmiss meine „Beute“ auf das andere, ehe ich es mir einfach so bequem auf den weichen Lederpolstern machte. Ich musste schon aufstöhnen, so bequem war es. Ich war wirklich zufrieden für den Moment. Ich war sogar glücklich. Innerhalb von so wenigen Stunden hatte sich alles geändert. Heute Morgen noch war ich nur ein armer kleiner Barkeeper auf der Suche nach echter Arbeit gewesen. Ich hatte ja nicht einmal genügend Geld gehabt meine Miete zu bezahlen. Und von meiner Freundin erst gar nicht zu reden. Doch mit Anbruch des Tages hatte sich alles verändert. Man hatte mir die Wohnung ja sogar geschenkt! Meine Freundin hatte sich von mir getrennt und nicht einmal eine halbe Stunde später hatte mich eine wahrlich wundervolle junge Dame auf der Straße angesprochen und sich mit mir verabredet! Verdammt, ich hatte wirklich ein Glück! So war ich ja auch hergekommen, nur um es noch einmal zu testen. Und ja es hatte nach wie vor nicht nachgelassen! Kurz blickte ich mich sorgfältig um, wollte sehen ob sonst noch jemand hier war, wollte sehen wo sich denn die Kameras befanden, wollte mich Sicher fühlen. Ich fand nichts, jedenfalls nichts, was ein normaler Mensch bemerken konnte. Leichtsinnig, wie ich eben war, entschied ich mich dann dafür nicht weiter darüber nachzudenken, denn Gefahr sollte meiner Einschätzung nach wohl eher nicht bestehen. Vorsichtig nur fuhr ich mit meiner Hand in die Tasche meiner Hose, woraufhin ich etwas hervor zog. Es war ein Ring, befestigt an einer kleinen goldenen Halskette. Auch wenn er golden war, so bestand er doch nur aus vergoldetem Aluminium, wodurch er wohl nicht mehr wirklich besonders zu sein schien. Für mich aber er es wirklich. Einst hatte er meiner Tante gehört, immer hatte sie Glück gehabt, immer hatte sie nur das Beste in ihrem Leben bekommen, immer konnte sie glücklich sein, selbst an ihrem letzten Tage. Früher hatte ich all das nur für ein Märchen gehalten, aber nun? War es vielleicht wirklich so, dass ich ihm all mein Glück zu verdanken hatte. Aber missbrauchte ich ihn nicht? War das, was ich bisher mit ihm anfing schlecht?
“Ist es nicht so oder so schlecht, wenn man bei allem andauernd nur Glück erleben darf, während andere Menschen ihr ganzes Leben von Pech und Leid verfolg werden?“ Sofort schreckte ich auf, als die monotone und eiskalte Stimme erklang. Ich stürzte ja sogar von der bequemen Couch und schlug hart auf dem überraschend harten Teppichboden auf. Verdammt, woher kam diese Stimme!? Wie war hier jemand herein gekommen!? “Was verdammt noch mal soll der Mist!?“, verließ es mich auch schon ziemlich gereizt als ich meinen Blick auf jene Person richtete, die mich soeben angesprochen hatte. Erst im nächsten Moment dann fiel mir das mysteriöse Erscheinen jenes Menschen auf. Ich musterte jene Person. Es war ein Mädchen, recht jung, ihr Haar schien rot, war lang, ihre Klamotten edel aber zugleich außergewöhnlich. Mein Blick richtete sich auf ihr Gesicht, welches von einer kalten Miene geziert wurde. Ihr Auftritt gerade war ziemlich unheimlich und doch schien sie nur ein einfaches Mädchen zu sein. Ich durfte mich nicht blamieren, nicht vor einer Frau, besonders nicht wenn sie auch noch so süß war. Hastig brachte ich mich wieder zurück auf meine Beine und klopfte den Staub von meinen Kleidern. “Du kannst aber gut schleichen. Hattest du etwa vor mich heimlich auszurauben, oder gar zu verführen? Bei einer solch süßen Lady würden mir wirklich beide Gedanken gefallen“, versuchte ich sie mit ein paar wenigen Worten um den Finger zu wickeln, während ich heimlich versuchte meinen Ring in der rechten Tasche meiner Hose zu verstecken. “Du brauchst ihn nicht vor mir zu verstecken. Ich will ihn nicht, ich brauche ihn nicht.“ Sie hatte ihn also gesehen und verstand sogar wie ich dachte. Dennoch ein wenig feindselig wirkte sie auf mich, vielleicht durch die Kälte, die sie gerade ausstrahlte. Ich blieb ruhig, überlegte genau, was ich sagen würde. Ich war eingeschüchtert, zum einen durch ihren Auftritt zum anderen einfach durch ihre Ausstrahlung – letztlich auch noch weil sie nicht einmal auf mein Kompliment in irgendeiner Hinsicht eingegangen war. Wer war sie eigentlich? Woher kam sie? Was wollte sie hier, wenn sie nicht mich oder den Ring wollte?
Stillschweigend wanderte sie zu einem der Sofas und nahm Platz auf der Armlehne, die hoch genug lag, dass sie mit beiden Füßen den Boden nicht mehr berühren konnte. Sie war doch recht klein und wirkte auch recht jung. War sie noch eine Schülerin? “Man nennt mich Miki, mehr brauchst du nicht über mich zu wissen. Ich bin gekommen, weil ich sehen wollte, was für ein Mensch den Orb des Glücks erhalten hatte. Ich wollte sehen wie jene Person ist, die eine solch gewaltige Macht in ihren Händen halten darf. Und was sehe ich?“ Sie machte eine Pause, ich schwieg, gebannt von der Art und Weise wie sie sprach, zusammen mit dem Gewicht dieser Worte. Sie wirkte mächtig, intelligent, einem jeden normalen Menschen vollkommen überlegen und dennoch würden sie viele für verrückt halten. Wie eine Prophetin? “Ich sehe einen verschwenderischen, leichtsinnigen Mann, der innerhalb von einem Tag vollkommen von seinem Glück überzeugt wurde, ein Mann, der das Glück ohne Rücksicht vollkommen auszuleben scheint. Aber er scheint Schattenseiten zu erahnen, macht sich Gedanken über die Konsequenzen, die all das haben könnte. Und…er besitzt im Grunde ein gutes Herz.“ Sie war beeindruckend, wie sie gerade all das zu mir sprach. Die Worte waren wohlüberlegt und dennoch schnell gesprochen. Sie wusste Dinge, die sie eigentlich gar nicht wissen könnte, sie wusste über meine Gedanken, wusste Dinge, die ich niemals zuvor nach außen hin ausgestrahlt hatte. Gelähmt stand ich dort, vollkommen sprachlos. Was sollte ich auch schon sagen? Sie hatte mich gelesen wie ein Buch, wusste bestimmt alles, was mir durch den Kopf ging. Worte waren daher wohl auch unnötig. “Und schlau genug scheinst du wohl auch noch zu sein. So komme ich zu dem Entschluss dir zu helfen. Nicht etwa, weil ich dich mag, oder mir dein Leben etwas bedeutet. Ich sehe es als interessant an herauszufinden, wie du dich schlagen wirst in diesem Spiel, welches das Schicksal mit uns allen spielt. Also höre zu: Verstecke dich, versuche zu fliehen. Man wird dich suchen, dich jagen und versuchen diesen Ring zu bekommen. Versuche dich nicht zu wehren, sie sind zu mächtig für jemanden wie dich. Bedenke diese Worte.“
Was zur Hölle sollte das? Ich verstand wenig von dem was sie sprach, nur eines: Ich war in großer Gefahr! Anscheinend suchte jemand nach mir, keine guten Menschen allem Anschein nach. Ich machte mir nur wenig Sorge, ich wusste mich schließlich zu verteidigen. Ein paar Kriminelle würden mir schon keine Angst machen! Ich war überzeugt von meinen Talenten und meinem Glück. Kein Kerl mit einer Waffe konnte mir etwas tun, keiner! Meine Lippen bildeten ein leichtes Grinsen, ich wurde ein wenig überheblich, schließlich vertraute ich auf mein Können. “Sei nicht so dumm, es kann dir zum Verhängnis werden…“ Danach hörte ich nur noch wie die Türe ins Schloss fiel. Nicht einmal ihr Aufstehen und Gehen hatte ich bemerken können, unheimlich. Sie war wirklich ein komisches Mädchen und dennoch wollten mich ihre Worte nicht verlassen. Vieles davon verstand ich nicht, vielleicht würde ich es auch niemals. Trotzdem entschied ich mich dazu vorsichtig zu sein, trotz all der Überzeugung von meiner Fähigkeiten. Es war einfach schlauer. Daher entschied ich mich auch zu gehen, immerhin sollte zu viel Aufmerksamkeit ungesund für mich sein, besonders wenn man mir schon solche Warnungen mitteilte. Ich drehte mich zu dem Beutel mit meinen Casinochips um, denn den wollte ich noch mitnehmen, damit ich ihn gegen echte Kohle eintauschen konnte. Ich war schockiert, riss meine Augen auf als ich es sah. Dieses Miststück sie hatte fast alle Chips mitgenommen!
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Divinia - The Myth Empty
BeitragThema: Re: Divinia - The Myth   Divinia - The Myth EmptySa Okt 01, 2011 11:39 am

Fragment IV

Divinia - The Myth Archer
Nira, Takashi
Divinia - The Myth Thief
Unbekannt

Ein fürchterlicher Gestank drang in meine Nase ein. Es roch nach Verwesung, Dreck, Schimmel, Exkrementen und noch vielen anderen Dingen, die ich nicht mehr zuordnen konnte. Es war grauenvoll. Etwas Derartiges hatte ich noch niemals wahrnehmen können. Ich musste mich beinahe schon übergeben, konnte es aber gerade noch so zurück halten. Ich lag auf einem harten Untergrund, verkrampfte ein wenig. Es war viel zu unbequem, besonders weil ich ein Stechen in meinem Rücken vernehmen konnte, welches nicht aufhören wollte. Meine Hand lag auf etwas hartem und kaltem, vermutlich Metall. Ich zuckte kurz, die Schärfe wurde mir bewusst als es sich ein klein wenig in mein Fleisch schnitt. Meine Augen öffnete ich einen Spalt, Licht drang ein. Erst jetzt konnte ich das warme Sonnenlicht spüren, welches auf mein Gesicht schien. Ich lag wohl direkt zur Sonne ausgerichtet. Ich sah nichts weiter als den hellen Schein des Lichtes, doch ich versuchte dagegen anzukämpfen und öffnete meine Augen noch etwas weiter. Langsam wurde die Welt etwas deutlicher, der blaugraue Himmel, ein paar Konturen, manche in der Ferne, manche etwas näher. Doch auch wenn sich meine Augen an das Licht gewöhnten, sah ich die Welt immer noch ziemlich verschwommen, wie durch einen Schleier oder den Boden eines Glases. Ich erhob meine Hand und rückte damit ziemlich vorsichtig meine Brille zurecht, wodurch die Sicht wiederkehrte. Es war nun wirklich nicht schwer anhand all der Berge bestehend aus all dem Abfall zu erkennen, wo ich mich befand: Eine Müllhalde. Doch das war im Moment kaum von Belang für mich, denn ich realisierte etwas: “Ich bin am Leben?“
Ich heiße Nira, Takashi und ich hatte mich noch niemals so zufrieden gefühlt. Natürlich war die Zufriedenheit nicht alles, was ich in diesem Moment verspürte, eher war sie im Moment trotz allem nur ein sekundäres Gefühl, denn etwas anderes interessierte mich viel mehr: Was war geschehen? Mein Blick wanderte auf meine Hände, die ich ausbreitete. Ich spreizte meine Finger, begutachtete sie wirklich genau, suchte wirklich nach irgendwelchen Spuren für das, was geschehen sein konnte. Sie waren nicht außergewöhnlich anders als zuvor. Gut, es gab kleinere Kratzer, aber die konnten genau so gut von dem Müll stammen auf dem ich in diesem Moment lag. Apropos Müll, ich entschied mich dazu mich von diesem unbequemen Bett aus altem Schrott zu erheben, denn immerhin schmerzte es immer noch ziemlich. Als ich auch schon stand musterte ich meine Kleider. Sie waren relativ sauber und unbeschadet, nichts deutete auf einen Kampf hin, nichts schien sich geändert zu haben. Alles war wirklich genau wie zuvor. Dennoch überkamen mich immer noch einige Fragen. Was war geschehen? Wie war ich hierher gekommen? Noch einmal begutachtete ich meine Kleider. Die Uniform war ein wenig verdreckt, doch einen Fleck, den ich gesucht hatte, fand ich am Ende auch noch. Es waren Rückstände eines Schuhabdrucks, die ich an einem Ärmel erkennen konnte, wenn ich etwas genauer hinsah. Ich erinnerte mich: Erst hatte ich diesen Jungen verfolgt, dann hatte ich ihn und diesen einen Mann beobachtet, diesen Kriminellen, letztlich wurde ich entdeckt, mein Leben schien schon beendet und doch fasste ich neue Kraft. Und dann kam dieses Licht, dieses seltsame Licht. “Divinia…“ Ich erinnere mich noch an dieses Wort, ich hatte es den einen sagen hören. Es kam mir bekannt vor, war mir unheimlich und zugleich faszinierte es mich auch noch ungemein. Es klang so anmutig, wunderschön und dennoch kam es mir gefährlich vor. Alleine schon der Klang des Wortes hatte mich in seinen Bann gezogen.
Ich vernahm etwas, ein Geräusch, eine Bewegung. Auf der Stelle reagierte ich, wandte mich schlagartig um, hob meinen Arm und verspürte dieses Kribbeln. Bilder sausten durch meinen Kopf, blitzschnell kaum realisierbar, nur für eine Millisekunde. Ich verstand. Das Kribbeln wanderte rasant durch meinen Arm bis in meine Hand hinein, ich konzentrierte mich, stellte mir vor, was geschehen würde. Plötzlich schoss ein blauer Blitz aus meiner Hand heraus, führte eine bogenförmige Bewegung in der Luft aus, bevor er dann einschlug. Alles, was ich erkennen konnte war ein dampfender Krater geschlagen in einen Müllhaufen. “Ich bin beeindruckt! Du hast die Kraft so schnell verstanden und aus eigenem Willen einsetzen können, wie noch nie jemand vor dir!“ Die freudige Stimme eines kleinen Jungen erklang hinter mir, was mich natürlich sofort aufmerksam machte und mich zum umdrehen brachte. Ich kannte ihn, es war das kleine Rothaar welches mir zuvor erst meinen Geldbeutel gestohlen hatte. Die Person, der ich all das wohl zu verdanken hatte. Sein Grinsen machte mich wütend, aber zugleich verstand ich wie sinnfrei es wäre ihn jetzt zu attackieren, schließlich schien er weder eine Bedrohung, noch war die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich ihn treffen könnte, immerhin hatte er diese Fähigkeit. Ich blieb ruhig. Natürlich hätte ich ihm schildern können, wie ich es geschafft hatte, doch nur ein Idiot würde dies tun. Auch wenn es wohl doch recht einfach zu verstehen war. Zuerst das Kribbeln und dann der Ausstoß eines Blitzes. Das war alles, was man an Grundlage brauchte, damit man die Fähigkeit nutzen konnte und mehr wusste ich auch leider noch nicht über sie.
Weitere Bilder machten sich in meinem Kopf breit, es schmerzte. Sofort musste ich voller Qual meine beiden Hände an meine Schläfen legen, so brutal waren die Schmerzen, die mir nun kamen. Doch so war es eben, wenn sich einem auf einmal so viele Bilder in den Kopf drängten. Ich erinnerte mich. Alles kam mir wieder, erst mein verzweifelter Versuch mein Leben zu retten und dann dieses Leuchten. Ich sah ihn vor mir diesen Mann mit dem grauen Haar wie er erneut versuchte mich zu attackieren, doch dann ging etwas von mir aus, eine Aura bestehend aus Blitzen, er fiel zu Boden, vermutlich starb er, dann kam der Junge, verpasste mir einen Schlag. So war es also gewesen. Ich hatte einen Menschen getötet, mit dieser Kraft. Noch verstand ich reichlich wenig von dem, was geschehen war, eigentlich sogar gar nichts. Woher kam diese Kraft? Wie hatte ich sie erweckt? Aber musste ich es überhaupt verstehen? Langsam entfernten sich meine Hände von meinem Kopf, nur damit ich sie erneut betrachten konnte. Wieder vernahm ich dieses Kribbeln in meinen Fingern, bevor sich langsam kleine Blitze bildeten. Es war einfach beeindruckend, es war faszinierend! Nur, war ich denn überhaupt noch menschlich mit dieser Gabe? Nein, ich war mehr als nur das, ich war weitaus mehr. Ich war nicht mehr „normal“, war niemand mehr, der sich anderen beugen musste, war niemand mehr, der genau so wie alle anderen zur Masse passten. Ich war anders! Ich hatte Macht! Meine Augen glänzten, ein diabolisches Grinsen zeichnete sich auf meinen Lippen ab, das Kribbeln durchfuhr meinen ganzen Körper. Ich schien der Macht verfallen, genoss sie wirklich sehr, fühlte mich wirklich wie neu geboren. Diese Energie, sie machte mich Glück, unendlich glücklich! Glücklicher als jemals zuvor!
“Was ist Divinia? Was ist diese Fähigkeit?“ Schlagartig war ich wieder ruhig, strahlte die übliche Kälte aus, wirkte vollkommen verändert im Gegensatz zu eben. Noch konnte ich es mir eben nicht leisten der Macht zu verfallen, noch konnte ich mich nicht fesseln lassen und so verwundbar werden, immerhin wusste ich nichts. Ich wusste weder, was diese Kraft war, noch was dieses Divinia sein sollte, welches mich so zu fesseln wusste. Ich selbst verstand nicht weshalb ich es wissen wollte, vielleicht weil Wissen Macht bedeutet? “Wieso sollte ich so etwas wissen? Ich bin nur ein kleiner Junge, der zufällig vorbei gekommen ist.“ Er wollte mich für dumm verkaufen, doch so etwas sollte bei mir wohl am wenigsten funktionieren. Provozieren ließ ich mich nicht und hinters Licht führen auch nicht, ich blieb ruhig und dachte nach. “Denkst du wirklich ich bin dumm? Denkst du etwa ich weiß nichts von deiner Fähigkeit? Außerdem habe ich dich und deinen Freund dort reden hören. Du weißt sicherlich mehr als ich es mir allein vorstellen könnte, nicht wahr?“ Er kletterte einen Müllberg hinauf, mein Blick folgte ihm dabei ziemlich aufmerksam. Selbst als er oben angekommen war, würdigte er mich keines Blickes, sondern richtete diesen auf die Hochhäuser in der Ferne, jedoch schienen sie ihn nicht zu begeistern, denn mit einem Mal wirkte er ziemlich ernst. “Divinia ist ein Mythos. Viele glauben daran, dass es sich dabei um eine Waffe handelt die Welt zu zerstören, manche aber halten es für das Paradies, den Ursprung der Götter, den Ursprung der Orbs. Viele suchen danach, viele wollen diesen Ort betreten, jeder hat seine eigenen Absichten, jeder will etwas anderes. Doch ein jeder Weg scheint mir Zerstörung verknüpft zu sein“, schilderte er mir alles in einem ziemlich ruhigen Ton. Es schien ihn belasten, was mir aber reichlich egal war. Ich lauschte nur stil schweigend, erlaubte mir noch keine wirklichen Gefühle darüber, keine Gedanken, nichts.
Das Kind, welches ich für gar keines mehr hielt, wandte sich um, richtete seinen Zeigefinger direkt auf mich, direkt auf das Zentrum meines Brustkorbs. “Und du, trägst einen der Schlüssel zu Divinia in deinem Herzen! Den Orb des Blitzes! Damit kannst du das Portal öffnen, falls du es jemals finden solltest, denn niemand weiß wo es sich befindet, aber alle suchen sie es und wollen selbst etwas davon abbekommen.“ Als er zu schweigen begann wusste ich über das Ende seiner Erklärung bescheid. Ich war fasziniert, es war noch großartiger als alles, was ich mir jemals hatte vorstellen können! Eine Waffe, die von so vielen Menschen begehrt wurde, es konnte nur gefährlich sein und wenn es das wirklich war, dann würde ich es brauchen! Und noch viel besser: Das Schicksal hatte mich mit einem der Schlüssel gesegnet! Ich hatte Möglichkeiten, für die die meisten wohl töten würden. Ich war wirklich begeistert, nur etwas trübte das ganze ein wenig. Ich wusste nicht an welch einem Ort sich das Portal befand und die Tatsache, dass es mehrere Schlüssel gab machte mich ebenfalls nervös. Was wenn einer von ihnen mir zuvor kam? Gab es vielleicht noch einen anderen Grund, wegen dem weitere von ihnen existieren? Hatten sie etwa einen höheren Nutzen? Es gab zu vieles, was ich nicht wusste, zu vieles was dieses Kind vor mir geheim zu halten schien. Wieso eigentlich? Erhoffte er sich einen höheren Nutzen davon?
Als er begann in seiner Tasche zu kramen, bekam er erneut all meine Aufmerksamkeit. Was tat er jetzt wieder? Hatte er vor mir etwas zu geben, oder konnte es ein getarnter Angriff sein? Nein, tun würde er mir wohl sicherlich nichts. Jedenfalls wenn er es war, der mich erst gerettet hatte, worüber ich nach wie vor nicht bescheid wusste. Ich ging lediglich davon aus. Mit einem einfachen “hier“ schmiss er mir dann etwas zu, was ich dank meinen guten Reflexen ohne Probleme fangen konnte. Was aber war es, das er mir geben wollte? Mit beiden Händen umschloss ich es, ehe ich es auch schon betrachtete. Es war ein Geldbeutel, um genau zu sein, mein Geldbeutel. Er gab ihn mir wieder? Was für ein Dieb war er denn bitte? Jetzt hatte ich auch noch genügend Beweise ihm den Diebstahl zu beweisen. Vertraute er etwa darauf, dass ich ihm nichts antun würde, nur weil er mich gerettet hatte? Glaubte er etwa ich sei so gutherzig? Dann sollte er sich irren. Ich war wirklich kein Mensch, der einen Kriminellen einfach so laufen lassen würde. Ich war niemand, der so etwas wie Gnade in solchen Fällen überhaupt kannte. “Ich wünsche dir viel Glück und hoffe, dass du dieses Spiel gut überstehen wirst.“ Noch bevor ich etwas sagen konnte war er auch schon verschwunden. Ich hatte ihn nicht aufhalten können, dafür war er viel zu schnell. Nun gut, ich gab mich zufrieden, vorerst. Die Worte, die er zu mir gesprochen hatte interessierten mich reichlich wenig, so wie seine Flucht. Es gab für den Moment eine Sache, die mir wichtiger war. Schnell untersuchte ich meine Brieftasche. Das Geld war noch in voller Zahl drin, sogar meine Zugfahrkarte und die vielen Gutscheine, die ich gesammelt hatte. Alles war wirklich genau so vorhanden wie zuvor auch. Nicht einmal eine Kleinigkeit schien anders zu sein, oder etwa doch? Vorsichtig faltete ich den Geldbeutel ein wenig, wodurch sich das Geheimfach auftat, welches ich mit einem kleinen Messer in die Füllung geschnitten hatte. Mit größter Vorsichtig griff ich hinein, spürte das raue Papier mit meinem Zeigefinger. Ruhig zog ich das kleine Foto heraus, betrachtete es. Ich hatte es wieder, ich war zufrieden. Es war wohl das Wertvollste, was ich besaß, das Tollste. Die einzige Sache, die mich wirklich glücklich zu machen wusste. Es zeigte eine Frau, sie war jung, trug ein glückliches Lächeln auf ihren Lippen, ihr Haar war blau, es war recht lang. Dass mir eine Träne die Wange hinab floss konnte ich gerade noch so unterdrücken. Ich musste stark sein, durfte mich nicht durch die Trauer meiner Einsamkeit überwältigen lassen. Es war schwer, sehr schwer. Ich war froh allein zu sein, war froh keine Menschen in der Nähe zu haben, die mich so sehen konnten. “…Mutter…“
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